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Der schönste Moment ist immer jetzt

  • Autorenbild: Jannik Bärmann
    Jannik Bärmann
  • 11. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

Erinnere dich an einen Moment, in dem du dich rundum glücklich gefühlt hast. Vielleicht war es ein Sonnenuntergang, ein Lachen mit Freunden oder einfach ein stiller Augenblick für dich allein.

Und jetzt frage dich: An was hast du in diesem Moment gedacht? Wahrscheinlich an nichts Bestimmtes – und genau das ist der Punkt. Wahres Glück entsteht oft dann, wenn wir ganz im Jetzt sind. Wenn wir nicht planen, zweifeln oder analysieren, sondern einfach nur sind.


Meistens erleben wir solche Momente in einem Urlaub oder am Wochenende – dann, wenn wir Abstand zum Alltag gewinnen. Und gleichzeitig spüren, dass diese besondere Zeit begrenzt ist. Dieses Wissen, dass diese Zeit nicht ewig anhält, sondern wir bald wieder in unsere alltägliche Routine übergehen müssen, verleitet uns dazu, sie intensiver und bewusster wahrzunehmen. Doch ist nicht jeder Tag, jede Stunde, jede Minute, völlig einzigartig?


Im Alltag hingegen sind wir oftmals viel zu sehr damit beschäftigt, uns über die Zukunft – auf die wir kaum Einfluss haben, oder die Vergangenheit – die wir nicht mehr ändern können, Gedanken zu machen. Dabei entgleitet uns genau das, was wirklich zählt: der jetzige Moment.


Natürlich ist es wichtig, aus der Vergangenheit zu lernen – doch wir sollten sie uns nicht zum Vorwurf machen. Auch ist es hilfreich, Wünsche, Ziele oder zumindest eine grobe Richtung für die Zukunft zu haben. Gleichzeitig sollten wir offen bleiben für das, was das Leben uns spontan schenkt.


Der Moment, den wir jetzt erleben, ist das Ergebnis unserer Entscheidungen in der Vergangenheit – und gleichzeitig das Fundament für alles, was noch kommt.


Wie schaffen wir es, trotz Alltagsstress und Zukunftsplänen immer wieder ins Jetzt zurückzufinden – und dabei innerlich ruhig, klar und verbunden zu bleiben?


Der erste – und gleichzeitig schwierigste – Schritt ist, sich immer wieder zu fragen: Wo bin ich gerade mit meinen Gedanken? Spielt sich in unserem Kopf ein Szenario aus der Vergangenheit ab? Überlegen wir uns, was in der Zukunft passieren könnte? Oder sind wir voll und ganz mit dem beschäftigt, was wir gerade tun? Du kannst dir beispielsweise als kleinen Reminder Post-Its mit der Frage „Woran denke ich gerade?“ an Stellen kleben, die dir ständig ins Auge fallen. Dadurch machst du dir deine innere Stimme bewusster und kannst besser Einfluss auf sie nehmen.


Es ist einfacher im jetzigen Moment zu leben, wenn wir das, was wir tun, mit Leidenschaft machen. Hast du schon mal erlebt, dass du bei einem Hobby völlig die Zeit und alles um dich herum vergessen hast? Mir geht es zum Beispiel immer so, wenn ich trainiere oder Gitarre spiele. Dieser Zustand nennt sich Flow-State und kommt dadurch zustande, wenn wir uns mit dem, was wir tun, identifizieren – und dabei weder unter- noch überfordert sind. Indem du herausfindest, was dir Freude bereitet und wofür du brennst – und deine Zeit dann bewusst mehr mit diesen Dingen verbringst, verlieren Vergangenheit und Zukunft an Bedeutung. Du lebst häufiger im jetzigen Moment.


Eine konkrete Methode für den Alltag, um in die Gegenwart zurückzufinden, ist das Zählen von Atemzügen. Schließe deine Augen, atme dreimal tief ein und langsam wieder aus und und kehre anschließend zu deiner normalen Atmung zurück. Jedes Mal, wenn du am Ende eines Atemzugs angekommen bist, zählst du innerlich auf eins, beim nächsten Atemzug auf zwei, und so weiter. Richte deine Aufmerksamkeit bewusst auf deinen Atem und zähl weiter, bis du bei 10 angekommen bist. Wenn du merkst, dass sich deine Gedanken wieder auf andere Dinge richten, fängst du wieder von vorne an zu zählen.

Diese Methode hilft übrigens auch dann, wenn du in einer Gedankenspirale steckst oder du ständig mit Grübeln beschäftigt bist.


Als letztes möchte ich dir die 5, 4, 3, 2, 1 – Methode vorstellen: schließe deine Augen und nimm drei tiefe Atemzüge. Wenn du sie wieder öffnest notiere dir in deinem Kopf fünf Dinge, die du siehst. Anschließend achtest du auf vier Dinge die du fühlen und danach auf drei Dinge, die du hören kannst. Nimm zum Schluss zwei Dinge bewusst wahr, die du riechen kannst und etwas, das du schmeckst.

Dadurch richtest du deine Aufmerksamkeit bewusst auf deine Sinne und weg von deinen Gedanken.


Vielleicht werden wir nie vollständig im Jetzt leben – aber das müssen wir auch nicht. Es reicht, wenn wir anfangen, uns immer öfter daran zu erinnern, dass der gegenwärtige Moment das Einzige ist, was wir wirklich haben. Je öfter wir uns bewusst ins Hier und Jetzt zurückholen, desto klarer wird unser Blick auf das, was uns wirklich wichtig ist.


Nimm dir heute ein paar Minuten – nicht morgen, nicht „wenn es besser passt“, sondern jetzt. Spür in dich hinein: Was brauchst du gerade? Was tust du gerade – und wie präsent bist du dabei?


Manchmal beginnt Veränderung nicht mit einem großen Schritt, sondern mit einem einzigen bewussten Atemzug.






 
 
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